Hans Werner Richter, geboren am 12. 11. 1908 auf Usedom als Sohn eines Fischers; 1924–1927 Buchhandelslehre in Swinemünde, 1928–1930 Buchhändler in Berlin. Im Herbst 1930 Eintritt in die KPD, aus der er 1932 wegen „Trotzkismus“ ausgeschlossen wurde; zunächst Annäherung an die Sozialistische Arbeiterpartei (SAP), dann in den ersten Monaten der Illegalität nach der nationalsozialistischen Machtübernahme erneut an die KPD. Versuche, eine Widerstandsgruppe aufzubauen, scheiterten. Vorübergehende Emigration nach Paris; 1934 Rückkehr nach Deutschland; neuerlicher Versuch zum Widerstand – „in Verbindung mit den bürgerlichen Kreisen der Berliner Universität und mit jungen literarischen Kreisen um Ernst Wiechert“ (H. W. R.). Ab 1935 wieder Buchhändler, von 1937 bis 1940 im Verlagswesen (VDI-Verlag, Langenscheidt und Awag) beschäftigt. Im Februar 1940 unter dem Verdacht, Führer der deutschen pazifistischen Jugend zu sein, verhaftet; aus Mangel an Beweisen freigelassen; im Mai 1940 zur Wehrmacht eingezogen. Gefangennahme bei Monte Cassino am 12. 11. 1943. Von Ende 1943 bis April 1946 in amerikanischen Lagern, zunächst in Camp Ellis (Ill.), wo er vom 1. 9. 1944 bis 31. 8. 1945 an der Zeitung „Lagerstimme“ arbeitete, dann in Fort Kearney (RI) als Redakteur der von Walter Mannzen geleiteten „Zeitschrift deutscher Kriegsgefangener in den USA“, „Der Ruf“, die zuvor von Gustav René Hocke und Alfred Andersch betreut worden war. Seit ...